Von Fred Apke
Der Bauer Jeppe hat es nicht leicht im Leben.
Seine Frau schlägt ihn, der Verwalter peinigt ihn
und sein einziger Freund ist der Schankwirt im Ort.
Jeppe trinkt und laviert sich so durch die Tage.
Der Baronin dagegen ist das Leben inhaltslos und langweilig.
Um dem Abhilfe zu verschaffen hat ihr Sekretär Erich die Idee,
Jeppe vorzugaukeln, er sei der Baron...
Zu Holbergs Zeiten
Nur scheinbar eine Komödie, greift Ludvig Holberg in seinem Stück „Jeppe im Paradies“ gesellschaftskritisch die Probleme seiner Zeit auf.
Bauern und Helfer waren oft so arm, dass sie nicht einmal genug Nahrung für die Kinder hatten. Um diese zu ernähren, wurden schon die gerade abgestillten Kleinkinder mit Bier gefüttert – ein Teufelskreis, in deren Folge die meisten jungen Erwachsenen alkoholabhängig waren.
Die Steuern stiegen, um der Adelsschicht den gewohnten Lebensstandard zu erhalten. Die sogenannten „unteren Schichten“ dienten als Einkommensquelle und Spielball. Distrikte wurden von Verwaltern verwaltet, welche für die Adligen von den Bauern Arbeit und Steuern eintrieben.
Zu Holbergs Zeiten – er selbst Kind eines Oberstleutnant und einer Pfarrerstochter, womit er eine humanistische Erziehung genoss, welche er während seines Studiums in Kopenhagen (Staatsexamen in Theologie und Grundlagen der Philosophie) verfeinerte – kam auch in Norwegen / Dänemark der Ruf nach einer bürgerlichen Gesellschaft auf.
„Jeppe im Paradies“ ist eines der Stücke Holbergs, in welchen er mit viel Sympathie für den „kleinen Mann“ gegen die vorherrschende Gesellschaftsordnung anschreibt.