Minna von Barnhelm

ODER DAS SOLDATENGLÜCK

Eine Komödie von G.E. Lessing

 

Macht Euch das bisschen Friede schon übermütig?“

 

 

Ein halbes Jahr nach Friedensschluss des Siebenjährigen Krieges zieht Minna von Barnhelm aus Thüringen, einer sächsischen Provinz, mit ihrer Kammerzofe Franziska und ihrem Onkel Richtung Berlin, um den verschollenen Verlobten Major von Tellheim aus dem Heer der preußischen Besatzer zu finden.

Dieser sollte nach der sächsischen Besatzung die Kontributionen – die Kriegsteuer – in ihrer Gegend eintreiben, erwies sich jedoch als wahrer Humanist, welcher das besiegte Land nicht ausbluten lies, sondern den Besiegten aus eigener Tasche einen Kredit gewährte.

 

Dieser Kredit wird ihm nun zum Vorwurf gemacht, er ist unehrenhaft entlassen, hadert mit sich und der Welt und zieht sich aus dem Leben zurück. Sein Freund, der Wachtmeister Werner, versucht, ihm finanziell zu helfen und ihn moralisch aufzubauen.

 

Ausgerechnet in den Gasthof, in welchem Tellheim mit seinem treuen Diener Just nun lebt, kommen Minna und Franziska, nachdem ihre Kutsche einen Achsbruch erlitten hat. Während Minna übersprudelt vor Glück, den verschollen geglaubten Verlobten Tellheim wieder zu treffen, sieht dieser keine Zukunft in der zu glücklichen Zeiten geschlossenen Verlobung.

Mit den Waffen einer Frau möchte Minna mithilfe der wortgewandten Franziska ihren Tellheim zurück gewinnen...

 

Minna von Barnhelm“ gilt als Grundidee Lessings zu seiner Hamburgischen Dramaturgie. Das aristotelische „Phobos ä Eleos“ - Jammer und Schauder – bis hin zur Katharsis, der innerlichen Reinigung der Zuschauer, wird vom Theatertheoretiker Lessing in neue, im Europa des 18. Jahrhundert

nicht bekannte Formen gebracht.

Er vermengt das sogenannte „adlige“ Trauerspiel oder Drama mit dem Lustspiel des gemeinen Volkes. Somit entsteht die Komödie mit Tiefgang.

Dies war eine neue Art von Theater, die aufgegriffen wurde von Goethe (welcher als junger Mann angeblich die Uraufführung der „Minna“ gesehen hatte), Schiller und später perfektioniert wurde von Büchner.

Das Brechen der klassischen fünfaktigen Dramenform, wobei bei Lessing alle Szenen an einem Schauplatz spielen und manche Aufzüge nur drei Sätze haben, ist die Basis unserer heutigen modernen Theaterform. (MF)

 

Es spielen

 

Major von Tellheim – Johannes-Paul Kindler

Minna von Barnhelm – Mandy Fuchs

Franziska, ihr Mädchen – Janin Bastian

Paul Werner, Wachtmeister – Sebastian Stegmann

Just, Bedienter des Majors – Kaveen Tiemann

Ein Wirt – Thorsten Wolfersdorf

Eine Dame in Trauer – Antonia Vogeler

Ein Feldjäger – Marion Stahlsmeier-Eberle Walter Eberle

Riccaut de la Merlinere – Mads Leonhard Kindler

Graf von Bruchsaal – Ulrich Tapper

 

Tangotänzer: Edith und Alfred Behrendt

sowie Kinnie Morel und Bernd Schilling

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